Was Sie schon immer fragen wollten...

... beantworten wir an dieser Stelle.

Wir haben die häufig gestellten Fragen zusammengefasst und versuchen Ihnen kurze und trotzdem umfassende Antworten zu geben. Sollte Ihre Frage nicht darunter sein, bitte schicken Sie uns diese per Email.


Wie kann ich Mitglied der Rettungshundestaffel werden?

 

Dafür müssen Sie mindestens 16 Jahre alt sein und eine hohe Trainings-, Ausbildungs- und (ab 18 J) Einsatzbereitschaft mitbringen. Außerdem müssen Sie der Freiwilligen Feuerwehr Wittenberge beitreten und mindestens die Truppmann 1 - Ausbildung durchlaufen. Die körperliche Fitness ist vom Vorteil.

 

Wie schwer ist die Ausbildung?

 

Wir reden nicht von Schwierigkeiten, sondern vom Anspruch.

Jeder, der sich für die Arbeit in der Rettunghundestaffel entscheidet, muss sich im Klaren sein, dass diese Aufgabe - sofern sie konsequent ausgeführt wird - fortan Einiges im Leben ändert oder auf den Kopf stellt. Das Training findet mindestens zweimal in der Woche, davon einmal am Wochenende statt, und dauert i.d.R. 3-5 Stunden. Dazu kommen mehrere Stunden der Feuerwehr-Grundausbildung, welche allerdings über das Jahr gut verteilt sind. Auch externe Lehrgänge und Seminare sind oft unabdingbar, wenn man selbst einen hohen Anspruch hat. Dazu kommen Vorführungstermine, Veranstaltungen der Feuerwehr und Nachwuchsarbeit. Kurzum: die Rettungshundearbeit wird zum wesentlichen Teil des Lebens, neben der Familie, dem Beruf und Privatleben.  Wer bereit ist sich auf diesen Balance-Akt einzulassen, wird manchmal auf einige liebgewonnene Kleinigkeiten (Ausschlafen am Wochenende oder wöchentlicher Kaffee bei Oma)  verzichten müssen, findet aber im Gegensatz mit Sicherheit Bestätigung (Menschen helfen kann sehr erfüllend sein), gesunde Vorteile (viel Bewegung an der frischen Luft), neue (zweibeinige wie vierbeinige) Freunde und Gleichgesinnte sowie viel Freude an den anspruchsvollen Herausforderungen. Denn neben der Hundeausbildung beschäftigen Sie sich mit dem Digital-Funk, der Ersten Hilfe an Mensch und Hund, der Orientierung im Gelände, Einsatztaktiken, Gesetzen und Dienstvorschriften und natürlich verschiedenen Aspekten der Rettungsarbeit. 

VORSICHT!: was oft als Versuch im neuen Hobby beginnt, wird schnell zur Berufung!

 

Ich habe leider keinen Hund - was nun?

 

In einer Rettunghundestaffel werden nicht nur Hundeführer gebraucht. Die Helfer sind genau so wichtig, denn sie unterstützen Hundeführer bei der Ausbildung der Hunde und übernehmen im wesentlichen die Schulung des Hundes im Verhalten an der "gefundenen Person". Die Helfer sind unverzichtbar als Versteckpersonen und Absicherer im Training. Und auch im Einsatz kommen ihnen wichtige Aufgaben als Ersthelfer, Funker und Suchgruppenhelfer zu. Die Helfer absolvieren die gleiche Truppmann 1 - Ausbildung bei der Feuerwehr und haben die Möglichkeit, zusätzlich Rettungshunde-Helferseminare zu besuchen. Man kann sicher behaupten: ein Helfer arbeitet mit den Hunden, ohne selbst einen zu haben.

 

Welche Hunde sind dafür geeignet?

 

Den Spruch "Jeder Hund kann ein Rettungshund werden" können wir nicht pauschal bestätigen! Da die Ausbildung mindestens 18 Monate dauert, darf Ihr Freund bei derer Beginn nicht älter als 6 Jahre sein. Die Rettungshundearbeit wird in mehreren Sparten geführt, deshalb kann für die meisten Hunde eine passende Ausbildungsrichtung gefunden werden. Grundsätzlich gilt: die Hunde müssen unbedingt sozialisiert und mit Menschen sowie anderen Hunden verträglich sein, gut in Gehorsam stehen, Freude am Lernen und Bewegung haben.  Die Leinenführigkeit, ruhiges Verhalten beim Autofahren werden ebenso vorausgesetzt. Gute körperliche Kondition ist vom großen Vorteil.  Die Größe des Hundes ist nicht entscheidend, seine Eigenschaften wie Körperbau, Lauffreudigkeit, Bereitschaft zu Unterordnung  schon.  Da die Hunde im Training und im Einsatz manchmal dem Streß ausgesetzt sind, ist das unabgingbar, dass sie damit souverän umgehen können. Das kann nur durch artgerechte Haltung sowie rechtzeitige und vollständige Sozialisierung bereits im  Welpenalter erreicht werden. Daher ist es wichtig, dass die potentielle Hundeführer die Vita ihres Vierbeiners so lückenlos wie möglich nachvollziehen und z.B. die Traumatisierungen ausschließen können. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir Hunde, die zu Ihnen im erwachsenen Alter über heimischen oder ausländischen Tierschutz gekommen sind, nicht pauschal ablehnen, jedoch dabei recht zurückhaltend sind. Entscheidend ist immer wie der Hundehalter und der Hund als Team funktionieren.

 

Muss mein Hund zuerst in die Hundeschule?

 

Eine gute Hundeschule hat noch nie jemandem geschadet. Allerdings wenn Sie ein erfahrener Hundehalter sind, sich mit artgerechter Erziehung sicher auskennen und die Möglichkeit haben, den Welpen in einem hundefreundlichen Umfeld zu sozialisieren, wird der Besuch in einem Welpenkurs nicht zur Bedingung, bleibt aber empfehlenswert. Wichtig: auch wenn die Ausbildung zum Rettungshund schon sehr früh anfangen kann, ersetzt sie nicht das Erlernen von Grundkommandos, Gehorsamkeit, Leinenführigkeit und Verträglichkeit mit anderen Menschen und Hunden.

 

Braucht mein Hund eine Begleithundeprüfung?

 

Ja. Nur die Hunde, die eine Begleithundeprüfung absolviert haben, dürfen in die Einsätze geführt werden.

 

Muss ein Rettungshund geimpft werden ?

 

Unbedingt, zum Eigenschutz und zum Schutz der anderen Hunde im Training und Einsatz.

 

Brauche ich eine spezielle Versicherung?

 

Eine Haftpflichtversicherung für Hundehalter ist Pflicht.  Eine Krankenversicherung für den Hund ist eine Privatsache und keine Bedingung für die Staffelmitgliedschaft. Die Staffelmitglieder sind zudem als Mitglieder der Feuerwehr durch die Feuerwehr-Unfallkasse zusätzlich abgesichert.

 

Ab wann darf ich mit meinem Hund in den Einsatz?

 

Die Ausbildung dauert zwischen 18 und 24 Monate und umschließt mehrere Schritte. Zur ersten Prüfung (RH1) kann ein Hund erst zugelassen werden, wenn er mindestens 15 Monate alt ist. Mit der bestandenen Einsatzüberprüfung (RH2) gilt das Team als einsatzfähig. Die Einsatzfähigkeit wird anschließend alle 18 Monate überprüft.

 

Wie sind die Prüfungsanforderungen?

 

Unsere Prüfungen werden nach den Mindeststandarts für Rettungshundewesen (MRHOT) des Deutschen Feuerwehrverbandes  ausgerichtet, die für alle Rettungshundestaffeln der Feuerwehren in Deutschland gelten.

 

Bekommt ihr Geld für eure Arbeit?

 

Nein. Unsere Arbeit ist ehrenamtlich und unentgeltlich, wir erledigen sie in unserer Freizeit. Da die Einsätze allerdings zuweilen auch in der regulären Arbeitszeit oder unmittelbar davor (in der Nacht) stattfinden, besteht die Möglichkeit einen Nachweis über die Teilnahme  von der Wehrführung zu erhalten. Die meisten Arbeitgeber würdigen das ehrenamtliche Engagement ihrer Mitarbeiter und stellen sie für die Einsätze oder die Ruhezeit danach frei. Dies muss allerdings explizit geklärt und festgehalten werden.

 

Sucht ihr auch vermisste Tiere?

 

Nein. Wir arbeiten nicht kommerziell und suchen ausschließlich vermisste Menschen.

 

Ich habe keine Zeit in die Einsätze zu gehen. Kann ich trotzdem mit euch trainieren?

 

Eindeutig - nein! Wir trainieren und bilden unsere Hunde einsatzorientiert aus. Jedes Staffelmitglied geht die Verpflichtung ein, die Staffelkollegen nach Kräften und verlässlich zu unterstützen.